Was ist deine berufliche Positionierung?
„Ich arbeite als Interimsmanagerin im Marketing und bringe 18 Jahre Erfahrung in der Führung globaler Marken mit. Ich unterstütze Unternehmen nicht nur strategisch - sondern setze Projekte auch hands-on um: von Positionierung, Projektarbeit über Markenführung bis zu 360°-Kommunikation. Ich bringe Klarheit, Tempo und Wirkung - besonders in Transformationsphasen, bei Innovationsvorhaben oder bei Ressourcenengpässen.“
Neben meiner Tätigkeit im Interim Management betreue ich auch eigene Kund*innen -vom Start-up bis zum Mittelstand - und helfe ihnen, ihre Marke zukunftsfähig zu entwickeln und im Markt erfolgreich zu positionieren.
Welches Arbeitsmodell lebst du aktuell – und passt es zu deinem Alltag mit Care-Verantwortung?
Ich bin aktuell selbständig tätig. Ganz bewusst, weil mein Alltag mit einem fast fünfjährigen Sohn ein hohes Maß an Flexibilität erfordert. Die Care-Arbeit teilen wir uns als Eltern 50/50 auf, was für mich eine faire und partnerschaftliche Lösung ist. Die Selbstständigkeit erlaubt mir, mein Arbeitspensum und meine Zeiten möglichst gut an diese Anforderungen anzupassen. In dieser Lebensphase hat die Care-Arbeit für mich eine große Bedeutung und deshalb muss sich die berufliche Struktur darum herum orientieren - nicht umgekehrt. Dieses Modell passt aktuell sehr gut zu meinem bzw. unserem Alltag. Mein Alltag ist durchstrukturiert, herausfordernd und unglaublich bereichernd. Ich bin überzeugt: Flexibles Arbeiten ist kein Nice-to-have, sondern ein Zukunftsmodell."
Welche Strukturen in deinem Unternehmen haben dir ermöglicht, Care und Karriere zu vereinen oder auch verhindert?
In meiner letzten Festanstellung habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass die vorhandenen Strukturen wenig Raum für individuelle Lebensphasen gelassen haben. Es gab keine Möglichkeit, mein Arbeitspensum vorübergehend zu reduzieren oder feste Zeiten einzuhalten, die mit meiner Betreuungssituation vereinbar gewesen wären. Zudem wurde eine Rückkehr ins Büro an mindestens drei Tagen pro Woche eingefordert, was sich mit den Betreuungszeiten des Kindes schlicht nicht vereinbaren ließ. Diese starre Haltung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Arbeitsmodelle zu schaffen, die Care-Verantwortung ernst nehmen. Genau deshalb habe ich mich zum jetzigen Zeitpunkt für die Selbstständigkeit entschieden - um meine Arbeit flexibler gestalten und meinen Alltag bedarfsgerecht organisieren zu können.
Was würde ein wirklich care-bewusstes Unternehmen für dich anders machen?
Ein wirklich care-bewusstes Unternehmen würde Care-Arbeit nicht als private Herausforderung einzelner sehen, sondern als gesellschaftliche Realität, die aktiv mitgedacht werden muss. Es würde flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen, ohne dass dies zu Karriereeinbußen führt. Dazu gehören z. B. keine späten Meetings, verlässliche Zeitfenster für konzentriertes Arbeiten und ein Verständnis dafür, dass Care-Aufgaben auch tagsüber stattfinden. Wichtig wäre eine offene Unternehmenskultur, in der Care-Verantwortung sichtbar und normal ist - unabhängig von Geschlecht, Hierarchiestufe oder Anstellungsform. Präsenzpflicht, starre Arbeitszeitmodelle oder unausgesprochene Erwartungen, „immer verfügbar“ zu sein, wären in einem solchen Unternehmen kein Thema mehr.
Was sind Deine Empfehlungen und Hacks, wie Unternehmen von Freelancer:innen profitieren können?
Freelancer:innen bieten Unternehmen große Chancen, nicht nur in klassischen Engpass-Situationen wie Hiring Freezes oder Projektüberhängen mit klaren Deadlines. Besonders wertvoll kann ihre Expertise sein, wenn es um Aufgaben geht, die intern (noch) nicht abgedeckt werden, wie etwa beim Aufbau neuer Funktionen, Prozesse oder Teams. Hier bringen erfahrene Interimsmanager:innen nicht nur Know-how, sondern auch Umsetzungsstärke mit.
Mein Tipp: Freelancer:innen nicht nur als „Lückenfüller“ sehen, sondern strategisch einsetzen, z. B. zur gezielten Kompetenz-Erweiterung oder als Impulsgeber:innen für neue Perspektiven. Wichtig ist ein klarer Scope, offene Kommunikation und die Bereitschaft, temporäre Rollen nicht als Ausnahme, sondern als integralen Teil moderner Arbeitsstrukturen zu verstehen
Was siehst du in dir, das andere übersehen, wenn sie nur „Mutter“ oder „Pflegende“ hören?
Dass ich trotz Care-Verantwortung eine hochkompetente, erfahrene und motivierte Fachkraft bin. Ich habe meinen Beruf nie abgelegt - ich habe nur zusätzliche Verantwortung übernommen. Elternschaft ist keine Pause oder Stillstand, sondern eine Weiterentwicklung. Wer das übersieht, unterschätzt nicht nur mich, sondern ein enormes Potenzial.
Was bedeutet „UPYU“ für dich persönlich?
Für mich steht „UPYU“ für eine längst überfällige Neudefinition von Arbeit und dem Annähern an die Lebenssituation vieler. Es ist die klare Botschaft: Arbeit kann sich auch an dein Leben anpassen.
„It’s up to you“ bedeutet für mich: Ich darf entscheiden, wie ich arbeite, wann ich arbeite und mit wem. Meine Care-Verantwortung ist kein Hindernis, sondern Teil meines Profils. UPYU erkennt das an und schafft Räume, in denen Fachlichkeit, Selbstbestimmung und Lebensrealität nebeneinander existieren dürfen - ohne entweder/oder.
Kurz gesagt: UPYU ist für mich ein Systemwechsel mit Haltung und ich bin gerne Teil davon.
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