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KI mag keine Eltern – Warum Elternzeit & Care-Arbeit wieder unsichtbar werden

am 04.10.25

Automatisiertes Recruiting entscheidet, wer Chancen bekommt und wer durchs Raster fällt. Warum KI Elternschaft als Karriere-Risiko liest und was wir dagegen tun können.

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Care & KI – Ein Reality Check für Eltern

Wir haben gelernt, stolz zu sein auf das, was wir leisten: im Job, in der Familie, im Leben dazwischen. Wir reden über familienfreundliche Jobs, über Vereinbarkeit von Beruf und Care-Arbeit, über Elternzeit als selbstverständlichen Teil moderner Karrieren. Und jetzt kommt die KI ins Recruiting und macht sie wieder unsichtbar.
Automatisierte KI Recruiting-Tools helfen Recruiter:innen, schnell und effizient geeignete Kandidat:innen zu finden, indem sie mühsame Routineaufgaben automatisieren und die Passgenauigkeit erhöhen.

Immer mehr Bewerbungen laufen heute über automatisierte Systeme. Algorithmen scannen Lebensläufe nach „Kontinuität“, „Leistung“, „Produktivität“. Sie werten aus, wie lange jemand in einem Job war, welche Schlagworte auftauchen, welche Lücken es gibt. Und wer Care-Arbeit übernommen hat, sei es während der Elternzeit oder in der Pflege von Angehörigen, fällt oft durch dieses Raster. Nicht, weil jemand etwas gegen Eltern hätte.
Sondern, weil die Maschine gelernt hat: Lücken sind schlecht. Sie weiß nicht, dass Leben passiert.

Wie Daten Vorurteile lernen

KI-Systeme im Recruiting sind nur so neutral wie ihre Trainingsdaten. Man nennt es auch einen „algorithmischen Bias“. Ein algorithmischer Bias tritt auf, wenn ein KI-System diskriminierende Ergebnisse liefert, z. B. durch fehlerhafte Trainingsdaten, verzerrtes Design oder unbeabsichtigte Verstärkung existierender Ungleichheiten.


Mehrere Studien, u. a. von Varsha (2023), Albaroudi et al. (2024), Tilmes (2022) sowie FraiJ & László (2021), verweisen auf den bekannten Amazon-Fall als Beispiel für eine algorithmische Diskriminierung: Das Unternehmen nutzte ein KI-basiertes Bewerbungssystem, das über Jahre hinweg auf Lebensläufen trainiert wurde, die überwiegend von Männern stammten.
Der Algorithmus lernte, männlich konnotierte Formulierungen zu bevorzugen und diskriminierte systematisch Frauen. Und musste dann eingestellt werden - Autsch!  
Ein Forschungsteam der University of Melbourne fand zudem Hinweise darauf, dass KI-basierte Systeme dazu neigen könnten, Bewerber:innen mit Kindern zu benachteiligen. In der Untersuchung wurden Lebensläufe erstellt, die gleichwertige Qualifikationen hatten, aber bei einigen Bewerber:innen wurde eine Elternzeit-Lücke eingefügt. Ergebnis: Die Lebensläufe mit Elternzeit wurden von der KI durchweg schlechter bewertet, egal ob der Kandidat männlich oder weiblich war.  Das heißt: Elternschaft wurde von der KI als ein Nachteil interpretiert, sogar dann, wenn alle anderen Daten identisch waren.


Wenn KI-Systeme also mit alten Bewerbungsdaten gefüttert werden, lernen sie, was damals erfolgreich war und das war oft: männlich, Vollzeit, linear, immer verfügbar.

Elternzeit, Pflegezeit, Teilzeit oder Care-Verantwortung erscheinen in diesem System als Ausnahmen.
Nicht als Lebensphasen, sondern als Fehlzeiten. In der Logik vieler Algorithmen sind das Ausreißer.
Nicht Lebensphasen, sondern Fehlzeiten.

Genau hier liegt der neue Widerspruch:
Während Unternehmen öffentlich für familienfreundliche Jobs werben und wir gesellschaftlich für Vereinbarkeit kämpfen, 
programmiert die KI im Hintergrund eine Logik, die Vereinbarkeit wieder ausschließt.

Das bedeutet: Elternschaft wird zum algorithmischen Nachteil.
Und genau das müssen wir verändern.

Die neue Unsichtbarkeit

Aktuell hören wir vermehrt Empfehlungen in der Community, von Jurist:innen oder bei Linkedin, Elternzeiten nicht mehr im Lebenslauf zu benennen. Wer also heute seinen Lebenslauf schreibt, überlegt wieder:

„Soll ich die Elternzeit lieber weglassen?“

„Sieht das sonst nach Unterbrechung aus?“


Eigentlich dachten wir  die Initiative „Unpaid Care Work“ hat neue Maßstäbe gesetzt, und nun?
Wir alle sind überzeugt: es ist Zeit, das Narrativ umzudrehen!
Elternzeit ist keine Lücke. Sie ist Führungserfahrung unter Realbedingungen.
Sie ist Multitasking, Krisenmanagement, Priorisierung, Empathie.
Sie ist das, was viele Unternehmen suchen, nur anders verpackt.


Wenn KI das (noch) nicht erkennt, dann liegt es an uns, die Daten zu verändern, nicht uns selbst. Und das sind einige Tipps und Empfehlungen dazu.

Was du selbst als Bewerber:in tun kannst

Elternzeit nicht verstecken, sondern umdeuten!

KI liest „Pause“. Du kannst ihr zeigen: Das war Projektmanagement pur. Schreib aktiv, was du in dieser Zeit gelernt hast. So wird aus einer Lücke eine Kompetenzphase.

Mach deinen Lebenslauf KI-freundlich

Viele Systeme suchen nach Schlagworten: Skills, Tools, Soft Skills.
Bau relevante Keywords ein,  auch in Care-Zeiten:
Empathie, Teamführung, Zeitmanagement, Priorisierung, Organisation, Kommunikation. 

Fokus auf Skills statt Chronologie

Wenn du „Lückenangst“ hast: Nutze einen kompetenzbasierten Lebenslauf.
Erste Seite: Kernkompetenzen & Projekte, dann Berufserfahrung, dann Lebensphasen.
Damit steuerst du, was die KI zuerst sieht nämlich deine Stärken, nicht deine Pausen.

Ein Satz im Anschreiben, der Bias bricht

„Meine Elternzeit hat mir gezeigt, wie wichtig Priorisierung, Empathie und Effizienz sind. Genau das bringe ich jetzt in mein Berufsleben ein.“
Klingt einfach, wirkt stark. Du erklärst nichts, du positionierst dich.

Frag nach: Wie rekrutiert das Unternehmen eigentlich?

Das zeigt digitale Kompetenz und Selbstbewusstsein.
Und falls die Antwort ausweichend ist, weißt du, woran du bist.

Netzwerk schlägt Algorithmus

So schlau KI auch ist, Beziehungen entscheiden. Nutze dein Netzwerk: Empfehlungen umgehen jedes Bewerbungs-System.

Mach Care sichtbar -  online & offline

Wenn du offen über Elternzeit und Vereinbarkeit sprichst, trainierst du das System mit.
Je häufiger Care-Phasen positiv sichtbar sind, desto mehr fließen sie in künftige Trainingsdaten ein. Sichtbarkeit verändert die Logik. Daran arbeiten wir täglich.


Wenn KI uns beibringen will, Care zu verschweigen, dann ist es Zeit, ihr beizubringen, Care zu verstehen.
Unsere Elternzeiten gehören nicht gestrichen.
Sie gehören gefeiert. Und sie gehören in jede Zukunft der Arbeit.

 


Quellen: 

Artificial Intelligence in Hiring: A Critical Review of Bias in Recruitment Algorithms, F. P. Godoy Ojeda, Tilburg University, May, 2025

https://pursuit.unimelb.edu.au/articles/when-it-comes-to-jobs-ai-does-not-like-parents

https://www.fachkraft-im-fokus.de/fileadmin/user_upload/Checklisten/B_Kompetenzbasierter_Qualifikationsbezogener_Lebenslauf.pdf

 


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